Wissen und Kompetenzen sind der Rohstoff der Zukunft und Unternehmen werden nur erfolgreich, wenn alle Mitarbeiter permanent und intelligent lernen.

Nach einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung (Internationaler Vergleich des sektoralen Wissenskapitals, 2019) investieren weltweit Unternehmen mittlerweile mehr in Wissenskapital als in Sachgüter. Deutschland landet in den meisten Kategorien auf den mittleren bis hinteren Plätzen und der Stock an Wissenskapital ist veraltet – ein ungeheures Risiko!

Die globale Verfügbarkeit von Technik und Tools ebnet auf der Seite des Sachkapitals viele Möglichkeiten ein, strategische Vorteile gegenüber Konkurrenten zu entwickeln – Konkurrenten verfügen in der Regel nach kurzer Zeit über die gleichen Maschinen sowie die gleichen Tools und Software wie Sie. Nicht imitierbare und nachhaltige Wettbewerbsvorteile liegen hingegen im Wissenskapital, d. h. in einer motivierenden Unternehmenskultur, Innovationen, intelligentem Wissensmanagement und guten Managementkompetenzen, denn daraus resultiert ein Zuwachs an richtiger Herangehensweise, Identifikation und „füreinander arbeiten“.

Warum sind Wissen und Kompetenzen nicht leicht imitierbar, warum kaufen Sie sich das Wissenskapital nicht genauso ein wie das Sachkapital?
Weil neben rein kognitivem Wissen, das Sie als bewusste Kompetenz relativ schnell vermitteln können, auch die praktischen Handlungsroutinen und das Zusammenspiel untereinander als weitgehend unbewusste Kompetenz entwickelt werden müssen. Die Erfahrungen der Pädagogik, gestützt auf die Hirnforschung, zeigen, dass die Entwicklung von praktischer Handlungskompetenz im Sinne reflektierter bewusster Erfahrung und unbewussten Routinen zwangsläufig Zeit braucht. Das Gehirn muss biologisch betrachtet wachsen, denn für jeden Lernprozess müssen neue Synapsenverbindungen im Gehirn gebildet werden – und dieses biologische Wachstum braucht Zeit.

Erinnern Sie sich, wie Sie Autofahren gelernt haben? Die theoretische Prüfung, das kognitive Lernen, war gut planbar (bewusste kognitive Kompetenz). Aber bis Sie das Auto beherrscht und den Verkehr überblickt haben, dauerte es einige Wochen mit regelmäßigen Fahrstunden. Und bis es leicht fällt, sicher und souverän zu fahren, benötigen Sie in der Regel einige Jahre. Erst wenn Sie beim Autofahren nicht mehr nachdenken müssen (unbewusste Kompetenz), werden Sie ein guter Fahrer. Sie hätten innerhalb von 2 Tagen 25 Fahrstunden nehmen können und hätten es trotzdem nicht geschafft, gut zu fahren. Weil Ihr Gehirn für den Aufbau von Handlungskompetenz allein biologisch betrachtet Zeit braucht – und eine gute pädagogische Begleitung.